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So gehts!
Arzneimittel richtig einnehmen – Auf was müssen Sie achten?
Nicht nur Lebensmittel, auch verschiedene Getränke können großen Einfluss auf die Wirksamkeit von Arzneimitteln und sogar deren Nebenwirkungen haben. Es kann passieren, dass Medikamente dann abgeschwächt oder schlimmstenfalls gar nicht mehr wirken.
In Ihrer Engadin-Apotheke werden Sie entsprechend Ihrer individuellen Gewohnheiten und Lebensumständen beraten. Handelt es sich beispielsweise um die morgendliche Schilddrüsen-Tablette mit dem Wirkstoff L‑Thyroxin, so ist von der Einnahme mit Kaffee oder auch Tee abzuraten. In diesem Fall käme es zu einer verzögerten und in Folge auch geringeren Aufnahme des Wirkstoffes in den Körper, bedingt durch die enthaltenen Gerbstoffe. Wird Milchkaffee getrunken, kommt noch ein zweiter Störfaktor dazu: Mineralstoffe, hier das Calcium aus der Milch, reduzieren die Menge des in den Organismus gelangenden Arzneistoffs zusätzlich, allerdings über einen anderen Mechanismus. Da auch Mineralwasser unter Umständen ähnlich viel Calcium enthalten kann wie Milch, sollte bei der Einnahme der Schilddrüsenhormone nur Leitungswasser verwendet und auf ausreichenden Abstand zum Frühstück geachtet werden.
Der Klassiker unter den Getränken mit Wechselwirkungspotential ist jedoch der Grapefruitsaft. Er hemmt den Abbau zahlreicher Medikamente, die über die Leber verstoffwechselt werden. Dadurch bleibt deren Konzentration im Blut höher und sie wirken stärker und länger. Besonders gefährlich kann das z. B. bei dem Immunsuppressivum Ciclosporin werden, aber auch „alltägliche“ Wirkstoffe wie der Cholesterinsenker Simvastatin oder das Einschlafmittel Zolpidem und die Blutdrucksenker Nifedipin und Amlodipin bleiben dann länger im Körper wirksam.
Und wie verhält es sich dann mit Alkohol?
Alkohol ist Störfaktor Nummer Eins bei der Einnahme von Medikamenten. Er verstärkt die dämpfende Wirkung auf das Nervensystem insbesondere in Kombination mit Psychopharmaka und Beruhigungsmitteln. Schlimmstenfalls kann es zu Atem- oder Herzstillstand kommen. Mit bestimmten Antibiotika kombiniert führt Alkohol zu Übelkeit, Gesichtsrötung und Herzrasen. Durch die Effekte auf die Arzneistoff-abbauenden Enzyme in der Leber beschleunigt Alkohol bei einigen Wirkstoffen deren Abbau im Körper, bei anderen verlangsamt er diesen. Von der Einnahme von Arzneimittel mit Alkohol ist also unbedingt abzuraten!
Haben Sie Fragen zum Thema Arzneimitteleinnahme? Gerne beraten wir Sie hierzu in Ihrer Engadin- Apotheke!
Denn: Wir wollen, dass es Ihnen gut geht!
Es grüßt Sie ihr
Otto Peters (Apotheker)